Trauer Sprüche, letzte Worte, Wünsche in Form von Gedichten oder Aphorismen.

Der letzte Gruß an einen Verstorbenen wird häufig in Reimform ausgedrückt. Ob Gedichte, Zitate, Sprichwörter oder Aphorismen die Trauer findet in diesen letzten Worten einen besonderen Ausdruck. Wir haben Ihnen nachfolgend einige Trauer Sprüche zusammengestellt.

Der Berg ist überschritten; nun wird es leichter gehen.

(Friedrich der Große)

Friedrich II. auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, war von 1740-1772 König in Preußen, von 1772 bis zu seinem Tod 1786 König von Preußen.

Friedrich der Große galt als eher künstlerisch interessierter Schöngeist, der sich mit Denkern seiner Zeit auseinandersetzte. Gerne wird Friedrich der Große als Beispiel für Aufgeklärten Absolutismus genannt, sah er sich doch selbst als „Erster Diener seines Staats“.

Dies hat ihn allerdings nicht davon abgehalten verschiedentlich für und mit Preußen in den Krieg zu ziehen und die Grenzen des bis dahin eher armen Staates neu abzustecken und Preußen zu einer einer europäischen Großmacht auszubauen. Zu diesem Großmachtsanspruch und dem Interesse an der Aufklärung passte seine Weltanschauung.

Friedrich der Große gilt als erster prominenter Begründer der  Religionsfreiheit „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ und Pressefreiheit. Er schaffte die Zensur der nichtpolitischen Presse ab. „Gazetten, wenn sie interessant sein sollen, dürfen nicht geniert werden!“

Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, das ist eine köstliche, eine wunderbare Sache.

(Hermann Hesse)

Ich höre auf zu leben, aber ich habe gelebt.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Johann Wolfgang von Goethe war einer der bedeutendsten Dichter Deutschlands. In wohlhabende Verhältnissen bereits 1749 in Frankfurt am Main geboren, hatte Goethe das Glück eine gute Ausbildung zu erhalten und seine vielseitigen Talente nutzen zu können.

Nach einem Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig und Straßburg kehrte Goethe 1768 zurück nach Frankfurt um dort den Beruf des Rechtsanwalts auszuüben. Begeisterung konnte Goethe für diese anwaltliche Tätigkeit allerdings nie wirklich hervorbringen, er war leidenschaftlicher Schriftsteller nur konnte auch er damals – wie so viele Schriftsteller heute – zunächst nicht von dieser Leidenschaft leben.

Unbeirrt verfolgte er seine Leidenschaft der Schriftstellerei weiter, Werke der Sturm- und Drangzeit wie die Leiden des jungen Werthers und der Zitate-Klassiker Götz von Berlichingen „Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsch lecken!  (Uraufführung 1774, Berlin) führten zu einer Berufung Goethes als Minister an den Hof zu Weimar (1775).

In der Folge entstanden Werke wie Der Erlkönig oder Der Fischer die literarischen Großtaten Faust I (1808) und Faust II (1832).

Johann Wolfgang von Goethe starb 1832 im Alter von 83 Jahren in Weimar. Als Begründer einer eigenen Farblehre, Italien Reisender und Liebhaber von Literatur und weiblichen Reizen ist er als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Weltliteratur in die Geschichte eingegangen. Seine eigene Geschichte ist in „Dichtung und Wahrheit“ von ihm selbst zusammen gefasst worden.

Der Rest ist Schweigen

(Shakespeare, Hamlet)

William Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark; 5. Akt, 2. Szene.

Hamlet ist einer berühmtesten Tragödien, die William Shakespeare unvergessen machten. Generationen von Schülern durften sich mit Zitaten wie „Sein oder nicht sein“, „Der Rest ist Schweigen“ oder auch „Etwas ist faul im Staate Dänemark“ kritisch auseinandersetzen.

Das Stück selbst entstand zwischen 1598 und 1602 und beschreibt die Geschichte von Prinz Hamlet, Thronfolger im Königreich Dänemark, der zur Bestattung seines verstorbenen Vaters aus seinem Studienort Wittenberg nach Hause zurückkehrt.

Der Vater, angeblich Opfer eines Schlangenbisses, ist Opfer eines Vergiftungsanschlags geworden, soviel erfährt Hamlet von einem Geist, welcher nächtens durch die Gemächer spukt. Dieser Geist, sein ruhelos wandelnder Vater, nimmt Hamlet das Versprechen ab seinen Mord zu sühnen…

Der Tod kann uns von dem Menschen trennen, der zu uns gehörte, aber er kann uns nicht das nehmen, was uns mit ihm verbindet.

(unbekannter Verfasser)

Der Tod ist von allen Besuchern der am meisten angekündigte und der am wenigsten erwartete.

(Paul Bourget)

Paul Charles Joseph Bourget, französischer Schriftsteller (* 2. Sept. 1852 in Amiens; † 25. Dezember 1935 in Paris)

Bourget wurde früh bekannt für seine psychologischen Romane. Während der 1870er Jahren fiel er als Lyriker; ab den Achtzigern als Romancier und Essayist auf.

Vornehmlich auf Themen wie Konservatives (Katholisches), Monarchistisches, Nationalistisches, Bürgerliches fokussiert. Vor allem die weibliche Leserschaft war seinen Werken zugeneigt.

Bekanntestes Werk von Paul Bourget:  Le Disciple (=der Schüler/Jünger, 1889)

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Tot ist nur, wer vergessen wird.

(Verfasser nicht bekannt)

Wohl dem Mensch, wenn er gelernt hat zu ertragen, was er nicht ändern kann, und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann.

(Friedrich Schiller)

Als Johann Christoph Friedrich Schiller am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren wird, konnte niemand ahnen, dass aus dem Jungen einer der bedeutendsten deutschen Autoren werden sollte.

Zusammen mit Johann Wolfgang von Goethe gehört Schiller zu den bekanntesten und erfolgreichsten Dichtern und Schriftstellern der Deutschen Klassik.

Als Offizierssohn musste Schiller für dieses Ziel einen deutlichen Umweg hinnehmen. Auf Anordnung des Herzogs musste Friedrich Schiller 1773 in die Militärakademie eintreten und begann in der Folge ein Jurastudium. 1775 Wechselte er in den Fachbereich Medizin; neben seinem Studium begann er die erste Fassung von Die Räuber zu schreiben.

Nach Abschluss seines medizinischen Studiums vollendet Schiller 1781 Die Räuber. Wenig Begeisterung konnte sein Dienstherr, Herzog Karl Eugen für die junge Literatur empfinden. Friedrich Schiller, der sich über das Verbot an der Aufführung von Die Räuber teilzunehmen hinwegsetze durfte während einer 14 Tage währenden Inhaftierung den Missmut des Herzogs am eigenen Leib spüren.

Schiller entflieht zusammen mit seinem Freund und Musiker Andreas Streicher aus dem Einflussbereich des Herzogs und verdingt sich als Bibliothekar. Frei und voller Ideen stürzt sich Schiller wieder in die Arbeit. Es entstehen binnen weniger Jahre Kabale und Liebe (1784, Uraufführung Frankfurt am Main), die Ode an die Freude, (1785, heute zusammen mit Beethovens 9. Sinfonie die Hymne der Europäischen Union) und Don Carlos (1787).

1790 wird Friedrich Schiller zum unbesoldeten Professor für Geschichte an die Universität Jena berufen. Es folgen immer wiederkehrende Krankheitsschübe, dennoch lässt Schiller nicht in seiner Schaffenskraft beeinträchtigen, nach einem Aufeinandertreffen mit Goethe begründet sich zwischen diesen beiden Schriftstellern eine Freundschaft, die durch eine nachfolgende sehr produktive Phase beider Autoren gekennzeichnet ist.

In schneller Folge erscheinen von Friedrich Schiller Der Taucher (1796), Die Kraniche des Ibykos (1797), Wallenstein, Das Lied von der Glocke (1799), Maria Stuart, Macbeth als Bühnenstück (1800), Die Jungfrau von Orleans (1801), Braut von Messina (1803), Wilhelm Tell (1804).

Im Jahr 1802 wird sein Schaffen mit einem Adelstitel, gewürdigt. Kurz nach Fertigstellung des Wilhelm Tell verstirbt Friedrich Schiller im Mai 1805.

Todesursache ist vermutlich eine akute Lungenentzündung, welche durch eine Tuberkulose Erkrankung hervorgerufen wurde. Die folgende Obduktion ergab, dass Schiller bereits seit geraumer Zeit enorm geschwächt gewesen sein musste, neben Lunge waren auch Milz, Galle und Nieren stark geschädigt.

Wo Worte fehlen, das Unbeschreibliche zu beschreiben,
wo Augen versagen, das Unabwendbare zu sehen,
wo die Hände das Unbegreifliche nicht fassen können,
bleibt einzig die Gewissheit, dass Du immer in unserem Herzen fortleben wirst…

(Verfasser nicht bekannt)

Die Mutter war’s, was braucht’s der Worte mehr?

(unbekannter Verfasser)

Als Du auf die Welt kamst, weintest Du, und um Dich herum lächelten alle.
Lebe so, dass, wenn Du die Welt verlässt, alle weinen und Du lächelst.

(Chinesisches Sprichwort)

Ob Chinesische Weisheiten oder Weisheit einer anderen Nation ist meist nicht wirklich feststellbar. Welchen Ursprung diese Sprichwörter auch haben mögen – meist steht ein zentrales, sehr menschliches Element im Mittelpunkt, welches Weisheit für den Alltag bietet.

„Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

„Nicht wissen, aber Wissen vortäuschen, ist eine Untugend. Wissen, aber sich dem Unwissenden gegenüber ebenbürtig verhalten, ist Weisheit.“

Still kam der Tod, kam wie ein Freund, nahm dich bei der Hand und führte dich heim.

(Verfasser nicht bekannt)

Als der Regenbogen verblasste, kam der Albatros und trug mich mit sanften Schwingen weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts. Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.

Ich habe euch nicht verlassen, ich bin euch nur ein Stück voraus.

(unbekannter Verfasser)

Niemand weiß, was der Tod ist, ob er nicht für den Menschen das größte ist unter den Gütern. Sie fürchten ihn aber, als wüßten Sie gewiß, dass er das größte Übel ist.

(Platon)

Platon, geboren in Athen, antiker griechischer Philosoph und Schüler des Sokrates lebte von 427 v. Chr. bis 347 v. Chr.

Platon, oder griechisch Πλάτων; latinisiert Plato; eigentlich „Aristokles“, gilt als einer der wichtigsten Philosophen der Menschheitsgeschichte und als Vordenker der Philosophie, Begründer der Dialektik.

Der aus adligem Athener Hause stammende Platon gehörte zu den Schülern Sokrates und verließ nach dessen Hinrichtung 399 v. Chr. die Stadt Athen, in der Überzeugung, dass die Sitten verfallen und der Staat schlecht verwaltet sei.

Nach seiner Rückkehr im Jahre 388 v. Chr. begründete Platon in Athen die erste Athener Philosophieschule.

Erstmals findet sich die Kunst der Dialektik (Gesprächsführung) bei Platon, als Verfasser der Politeia beschreibt Platon den idealen Staat, der sich nach den Seelenteilen (Vernunft, Emotionen, Triebe) der Menschen aufteilt.

Mors est quies viatoris –   finis est omnis laboris.
Der Tod ist die Ruhe des Wanderers – er ist das Ende aller Mühsal

(Lateinisches Sprichwort)

Meistens hat, wenn zwei sich scheiden, einer etwas mehr zu leiden.

(Wilhelm Busch)

Wilhelm Busch, Fipps der Affe.

Für Fipps wird es dringende Essenszeit. –
Mit fröhlicher Gelenkigkeit
Durch eine Seitengasse entflieht er
Und schleicht in den Laden von einem Konditer.
Da gibt es schmackhafte Kunstgebilde,
Nicht bloß härtliche, sondern auch milde;
Da winken Krapfen und Mohrenköpfe,
Künstlich geflochtene Brezen und Zöpfe;
Auch sieht man da für gemischtes Vergnügen
Mandeln, Rosinen etcetera liegen. –
»Horch!« ruft voll Sorge Konditer Köck,
»Was rappelt da zwischen meinem Gebäck?!«
Die Sorge verwandelt sich in Entsetzen,
Denn da steht Fipps mit Krapfen und Brezen.
Die Brezen trägt er in einer Reih
Auf dem Schwanz, als ob es ein Stecken sei,
Und aufgespießt, gleich wie auf Zapfen,
An allen vier Daumen sitzen die Krapfen.
Zwar Köck bemüht sich, daß er ihn greife
Hinten bei seinem handlichen Schweife,

Doch weil er soeben den Teig gemischt,
So glitscht er ab und der Dieb entwischt.

Nichts bleibt ihm übrig als lautes Gebröll,
Und grad kommt Mieke die alte Mamsell.
Unter hellem Gequieke fällt diese Gute
Platt auf die Steine mit Topf und Tute.

Durch ihre Beine eilt Fipps im Sprunge.
Ihn wirft ein schwärzlicher Schusterjunge

Mit dem Stulpenstiefel, der frisch geschmiert,
So daß er die schönen Krapfen verliert.

Auch wartet ein Bettelmann auf der Brücken
Mit einem Buckel und zween Krücken.
Derselbe verspürt ein großes Verlangen,
Die Brezeln vermittelst der Krücke zu fangen;
Dies kommt ihm aber nicht recht zunütze,
Denn Fipps entzieht ihm die letzte Stütze. –

Da liegt er nun, wie ein Käfer, am Rücken. –
Fipps aber begibt sich über die Brücken
Und eilet gar sehr beängstigt und matt
Mit der letzten Brezel aus dieser Stadt. –
Schon ist es dunkel und nicht geheuer.
Er schwingt sich über ein Gartengemäuer.

Hier hofft er auf angenehm nächtliche Ruh. –
Klapp! schnappt die eiserne Falle zu. –
Sofort tritt aus dem Wohngebäude
Ein Herr und äußert seine Freude.

»Aha!« – so ruft er – »du bist wohl der,
Der Hühner stiehlt? Na, denn komm her!!«
Hiermit schiebt er ihn vergnüglich
In einen Sack. Und unverzüglich
Ohne jede weitre Besichtigung
Beginnt er die schmerzhafte Züchtigung.

Drauf schließt er ihn für alle Fälle
In einen der leeren Hühnerställe,
Damit er am andern Morgen sodann
Diesen Bösewicht näher besichtigen kann.

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.

(Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz)

Autor Antoine de Saint-Exupéry schuf mit dem „Kleinen Prinz“ eines der meistgelesenen Kinderbücher der Welt, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene seit Generationen in seinen Bann zieht. Die Geschichte um den kleinen Prinzen ist dabei wenig spektakulär und unglaublich ergreifend zugleich, denn:

„Und hier ist mein Geheimnis“, sagte der Fuchs,
„es ist ganz einfach.“
„Man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Alt werden und einsam werden scheint dasselbe, und ganz zuletzt ist man wieder nur mit sich zusammen und macht andere durch seinen Tod einsam.

(Nietzsche, an seine Mutter im Jahre 1875)

Ich habe verloren, was meines Lebens einzige Wonne war, die heilige belebende Kraft, mit der ich Welten um mich schuf.

(Die Leiden des jungen Werther – Goethe, 1772)

Das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.

(Die Bibel)

Du kamst, du gingst mit leiser Spur, ein flüchtiger Gast im Erdenland; Woher? Wohin? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand.

(Ludwig Uhland)

Johann Ludwig Uhland, Deutscher Dichter, Jurist, Demokrat. (1787-1862)

Uhland studierte in Tübingen Rechtswissenschaften und Philologie, sein Weg führte in nach Abschluss seines Studiums nach Paris von wo aus er später nach Stuttgart zurückkehrte, um dort einen Posten als Sekretär im Justizministerium zu übernehmen.

Neben seiner sehr erfolgreichen Tätigkeit als Dichter – seine Werke erreichten bis 1875 eine ansehnliche Auflage von rund 200 000 gedruckten Exemplaren – gehörte er zu den politisch besonders engagierten Personen seiner Zeit.

Uhland war zwischen 1819 und 1826 Abgeordneter in der Tübinger Ständeversammlung, zog 1838 bis 1839 als liberaler Abgeordneter in Stuttgarter Parlament ein und fand sich 1848/1849 zu Zeiten der Frankfurter Nationalversammlung auf der linken Seite der Versammelten ein.

Ein Zitat aus seiner Rede vor vom 22. Januar 1849 vor der Frankfurter Nationalversammlung ist bis heute in guter Erinnerung

„Glauben Sie, meine Herren, es wird kein Haupt über Deutschland leuchten, das nicht mit einem vollen Tropfen demokratischen Öls gesalbt ist!“

Uhland galt als wirklicher Demokrat und war neben Heinrich Heine einer der beliebtesten Dichter seiner Zeit.

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!

(Die Bibel, Buch Jesaja)

Aus der Bibel, Das Buch Jesaja, Kapitel 43, Zitat entnommen aus der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift

Jetzt aber – so spricht der Herr, / der dich geschaffen hat, Jakob, / und der dich geformt hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, / ich habe dich beim Namen gerufen, / du gehörst mir.

Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, / wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, / keine Flamme wird dich verbrennen.

Heute wird davon ausgegangen, dass das Buch nicht alleine von einem Autor, Jesaja, geschrieben worden ist, sondern von mindestens drei Autoren zu unterschiedlichen Zeiten in der Geschichte. Gebräuchlich ist die Unterteilung in die Abschnitte 1-39, 40-55, 56-60.

Während der ersten Kapitel überwiegen Drohungen gegenüber Nationen wie Ägypten und Babylonien, da sie Juda verfolgen. Berichtet wird vom Messias, dieser wird – so die Prophezeiung – die Macht Gottes erhalten und ein Königreich errichten in dem Gerechtigkeit vorherrscht.

Der Teil 40-55 behandelt die Befreiung der Juden und deren Bestimmung als auserwähltes Volk des Herren, Jahwe, des einzigen Gottes.

Der letzte Abschnitt beinhaltet einen Blick auf die Zukunft Zions und unterscheidet sich von Stil und Wort (in früheren Vorlagen) deutlicher von den beiden anderen Abschnitten des Buchs Jesajas.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zu frischem Wasser. Er erquickt meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

(Aus der Bibel – Psalm 23)

Die Bibel, eine Sammlung verschiedener Schriften und historischer Aufzeichnungen (griech. ta biblia „die Bücher”, „Buch der Bücher”; lat. testamentum „Bund”) wird als Zeugnis der göttlichen Offenbarung und Wort Gottes zu Glauben und Leben angesehen.

Der Begriff „Bibel“ wurde von dem griech. biblion, „Buch” abgeleitet, welcher seinerseits mit der phönizischen Hafenstadt Byblos begründet wird, dem Ort des Altertums aus dem der meiste Papyros, die Vorform des Papiers, stammte.

Die ersten Aufzeichnungen für das Buch der Bücher wurden bereits lange vor Jesus Geburt, zur Zeit Saölomos, ca. 950 vor Christus niedergeschrieben. Bereits lange vor Jesu Geburt werden erste Teile, so z.B. das hebräische Alte Testament von der hebräischen Sprache in das Griechische übersetzt.

Ganz still und leise, ohne ein Wort, gingst Du von Deinen Lieben fort.

(unbekannter Verfasser)

Es ist so schwer zu verstehen, daß wir uns nie mehr wiedersehen.

(unbekannter Verfasser)

Jede Zeit hat ihr Ende, jedes Ende seine Zeit.

(unbekannter Verfasser)

Der Meister kam die Form zerbrechen, mit weiser Hand, zur rechten Zeit

(Friedrich Schiller)

Zitat aus „Das Lied von der Glocke“, Friedrich Schiller

Fest gemauert in der Erden
Steht die Form aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben!
Doch der Segen kommt von oben.

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist’s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im Herzen spüret,
Was er erschaffen mit seiner Hand.

Nehmt Holz vom Fichtenstamme
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepreßte Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein!
Kocht des Kupfers Brei!
Schnell das Zinn herbei,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise!

Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hilfe baut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube,
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wird’s in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr,
Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor.
Was unten tief dem Erdensohne
Das wechselnde Verhängnis bringt,
Das schlägt an die metallne Krone,
Die es erbaulich weiter klingt.

Weiße Blasen seh‘ ich springen;
Wohl! die Massen sind im Fluß.
Laßt’s mit Aschensalz durchdringen,
Das befördert schnell den Guß.
Auch vom Schaume rein
Muß die Mischung sein,
Daß vom reinlichen Metalle
Rein und voll die stimme schalle.

Denn mit der Freude Feierklange
Begrüßt sie das geliebte Kind
Auf seines Lebens ersten Gange,
Den es in des Schlafes Arm beginnt.
Ihm ruhen noch im Zeitenschoße
Die schwarzen und die heitern Lose;
Der Mutterliebe zarte Sorgen
Bewachen seinen goldnen Morgen.
Die Jahre fliehen pfeilgeschwind.
Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe,
Er stürmt ins Leben wild hinaus,
Durchmißt die Welt am Wanderstabe,
Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus.
Und herrlich in der Jugend Prangen,
Wie ein Gebild aus Himmelshöhn,
Mit züchtigen,verschämten Wangen,
Sieht er die Jungfrau vor sich stehn.
Da faßt ein namenloses Sehnen
Des Jünglings Herz, er irrt allein,
Aus seinen Augen brechen Tränen,
Er flieht der Brüder wilden Reihn.
Errötend folgt er ihren Spuren
Und ist von ihrem Gruß beglückt,
Das Schönste sucht er auf den Fluren,
Womit er seine Liebe schmückt.
O zarte Sehnsucht, süßes Hoffen,
Der ersten Liebe goldne Zeit,
Das Auge sieht den Himmel offen,
Es schwelgt das Herz in Seligkeit;
O daß sie ewig grünen bliebe,
Die schöne Zeit der jungen Liebe!

Wie sich schon die Pfeifen bräunen!
Dieses Stäbchen tauch’ich ein:
Sehn wir’s überglast erscheinen,
Wird’s zum Gusse zeitig sein.
Jetzt, Gesellen, frisch!
Prüft mir das Gemisch,
Ob das Spröde mit dem Weichen
Sich vereint zum guten Zeichen.

Denn wo das Strenge mit dem Zarten,
Wo Starkes sich und Mildes paarten,
Da gibt es einen guten Klang.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!
Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.
Lieblich in der Bräute Locken
Spielt der jungfräuliche Kranz,
Wenn die hellen Kirchenglocken
Laden zu des Festes Glanz.
Ach! des Lebens schönste Feier
Endigt auch den Lebensmai:
Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
Reißt der schöne Wahn entzwei.
Die Leidenschaft flieht,
Die Liebe muß bleiben;
Die Blume verblüht,
Die fruchtmuß treiben.
Der Mann muß hinaus
In’s feindliche Leben,
Muß wirken und streben
Und pflanzen und schaffen,
Erlisten, erraffen,
Muß wetten und wagen,
Das Glück zu erjagen.
Da strömet herbei die unendliche Gabe,
Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,
Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus.
Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn‘ Ende
Die fleißigen Hände,
Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn,
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
Die schimmernde Wolle, den schneeigen Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,
Und ruhet nimmer.

Und der Vater mit frohem Blick
Von des Hauses weitschauendem Giebel
Überzählt sein blühendes Glück,
Siehet der Pfosten ragende Bäume,
Und der Scheunen gefüllte Räume,
Und die Speicher, vom Segen gebogen,
Und des Kornes bewegte Wogen,
Rühmt sich mit stolzem Mund:
Fest, wie der Erde Grund,
Gegen des Unglücks Macht
Steht mir des Hauses Pracht!
Doch mit des Geschickes Mächten
Ist kein ew’ger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell.

Wohl! nun kann der Guß beginnen,
Schön gezacket ist der Bruch,
Doch bevor wir’s lassen rinnen,
Betet einen frommen Spruch!
Stoßt den Zapfen aus!
Gott bewahr‘ das Haus!
Rauschend in des Henkels Bogen
Schießt’s mit feuerbraunen Wogen.

Wohltätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen,
Wachsend ohne Widerstand,
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke
Quillt der Segen,
Strömt der Regen;
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl.
Hört ihr’s wimmern hoch im Turm?
Das ist Sturm!
Rot, wie Blut,
Ist der Himmel;
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
Straßen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule;
Durch der Straße lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile;
Kochend, wie aus Ofens Rachen,
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
Unter Trümmern;
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet.
Durch die Hände lange Kette
Um die Wette
Fliegt der Eimer; hoch im Bogen
Spritzen Quellen Wasserwogen.
Heulend kommt der Sturm geflogen,
Der die Flamme brausend sucht;
Prasselnd in die dürre Frucht
Fällt sie, in des Speichers Räume,
In der Sparren dürre Bäume,Und als wollte sie im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
Reißen in gewalt’ger Flucht,
Wächst sie in des Himmels Höhen
Riesengroß.
Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke:
Müßig sieht er seine Werke
Und bewundernd untergehn.

Leergebrannt
Ist die Stätte,
Wilder Stürme rauhes Bette
In den öden Fensterhöhlen
Wohnt das Grauen,
Und des Himmels Wolken schauen
Hoch hinein.

Einen Blick
Nach dem Grabe
Seiner Habe
Sendet noch der Mensch zurück ۃ
Greift fröhlich dann zum Wanderstabe.
Was des Feuers Wut ihm auch geraubt,
Ein süßer Trost ist ihm geblieben:
Er zählt die Häupter seiner Lieben,
Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt.

In die Erd‘ ist’s aufgenommen,
Glücklich ist die Form gefüllt;
Wird’s auch schön zu Tage kommen,
Daß es Fleiß und Kunst vergilt?
Wenn der Guß mißlang?
Wenn die Form zersprang?
Ach! vielleicht, indem wir hoffen,
Hat uns Unheil schon getroffen.

Dem dunklen Schoß der heil’gen Erde
Vertrauen wir der Hände Tat,
Vertraut der Sämann seine Saat
Und hofft, daß sie entkeimen werde
Zum Segen, nach des Himmels Rat.
Noch köstlicheren Samen bergen
Wir trauernd in der Erde Schoß
Und hoffen, daß er aus den Särgen
Erblühen soll zu schönerm Los.

Von dem Dome,
Schwer und bang,
Tönt die Glocke
Grabgesang.
Ernst begleiten ihre Trauerschläge
Einen Wanderer auf dem letzten Wege.

Ach! die Gattin ist’s, die teure,
Ach! es ist die treue Mutter,
Die der schwarze Fürst der Schatten
Wegführt aus dem Arm des Gatten,
Aus der zarten Kinder Schar,
Die sie blühend ihm gebar,
Die sie an der treuen Brust
Wachsen sah mit Mutterlust ۃ
Ach! des Hauses zarte Bande
Sind gelöst auf immerdar;
Denn sie wohnt im Schattenlande,
Die des Hauses Mutter war;
Denn es fehlt ihr treues Walten,
Ihre Sorge wacht nicht mehr;
An verwaister Stätte schalten
Wird die Fremde, liebeleer.

Bis die Glocke sich verkühlet,
Laßt die strenge Arbeit ruhn!
Wie im Laub der Vogel spielet,
Mag sich jeder gütlich tun.
Winkt der Sterne Licht,
Ledig aller Pflicht,
Hört der Bursch die Vesper schlagen;
Meister muß sich immer plagen.

Munter fördert seine Schritte
Fern im wilden Forst der Wanderer
Nach der lieben Heimathütte.
Blökend ziehen heim die Schafe,
Und der Rinder
Breitgestirnte, glatte Scharen
Kommen brüllend,
Die gewohnten Ställe füllend.
Schwer herein
Schwankt der Wagen
Kornbeladen;
Bunt von Farben,
Auf den Garben
Liegt der Kranz,
Und das junge Volk der Schnitter
Fliegt im Tanz.
Markt und Straße werden stiller;
Um des Lichts gesell’ge Flamme
Sammeln sich die Hausbewohner,
Und das Stadttor schließt sich knarrend.
Schwarz bedecket
Sich die Erde;
Doch den sichern Bürger schrecket
Nicht die Nacht,
Die den Bösen gräßlich wecket;
Denn das Auge des Gesetzes wacht.

Heil’ge Ordnung, segensreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau gegründet,
Die herein von den Gefilden
Rief den ungesell’gen Wilden,
Eintrat in der Menschen Hütten,
Sie gewöhnt zu sanften Sitten,
Und das teuerste der Bande
Wob, den Trieb zum Vaterlande!

Tausend fleiß’ge Hände regen,
Helfen sich in munterm Bund,
Und in feurigem Bewegen
Werden alle Kräfte kund.
Meister rührt sich und Geselle
In der Freiheit heil’gem Schutz;
Jeder freut sich seiner Stelle,
Bietet dem Verächter Trutz.
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis:
Ehrt den König seine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiß.

Holder Friede,
Süße Eintracht,
Weilet, eilet
Freundlich über dieser Stadt!
Möge nie der Tag erscheinen,
Wo des rauhen Krieges Horden
Dieses stille Tal durchtoben;
Wo der Himmel,
Den des Abends sanfte Röte
Lieblich malt,
Von der Dörfer, von der Städte
Wildem Brande schrecklich strahlt!

Nun zerbrecht mir das Gebäude,
Seine Absicht hat’s erfüllt,
Daß sich Herz und Auge weide
An dem wohlgelungnen Bild.
Schwingt den Hammer, schwingt,
Bis der Mantel springt!
Wenn die Glock‘ soll auferstehen,
Muß die Form in Stücken gehen.

Der Meister kann die Form zerbrechen
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit;
Doch wehe, wenn in Flammenbächen
Das glüh’nde Erz sich selbst befreit!
Blindwütend mit des Donners Krachen
Zersprengt es das geborstne Haus,
Und wie aus offnem Höllenrachen
Speit es Verderben zündend aus.
Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten;
Wenn sich die Völker selbst befrein,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn.

Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte
Der Feuerzunder still gehäuft,
Das Volk, zerreißend seine Kette,
Zur Eigenhilfe schrecklich greift!
Da zerret an der Glocke Strängen
Der Aufruhr, daß sie heulend schallt,
Und, nur geweiht zu Friedensklängen,
Die Losung anstimmt zur Gewalt.

Freiheit und Gleichheit! hört man schallen;
Der ruh’ge Bürger greift zur Wehr,
Die Straßen füllen sich, die Hallen,
Und Würgerbanden ziehn umher.
Da werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit entsetzten Scherz:
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer scheu;
Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei.
Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Weh denen, die dem Ewigblinden
Des Lichtes Himmelsfackel leihn!
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden,
Und äschert Städt‘ und Länder ein.

Freude hat mit Gott gegeben!
Sehet! wie ein gold’ner Stern
Aus der Hülse, blank und eben,
Schält sich der metallne Kern.
Von dem Helm zum Kranz
Spielt’s wie Sonnenglanz.
Auch des Wappens nette Schilder
Loben den erfahrnen Bilder.

Herein! herein,
Gesellen alle, schließt den Reihen,
Daß wir die Glocke taufend weihen!
Concordia soll ihr Name sein.
Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine
Versammle sie die liebende Gemeine.

Und dies sei fortan ihr Beruf,
Wozu der Meister sie erschuf:
Hoch über’m niedern Erdenleben
Soll sie im blauen Himmelszelt,
Die Nachbarin des Domes, schweben
Und grenzen an die Sternenwelt,
Soll eine Stimme sein von oben,
Wie der Gestirne helle Schar,
Die ihren Schöpfer wandelnd loben
Und führen das bekränzte Jahr.
Nur ewigen und ernsten Dingen
Sei ihr metallner Mund geweiht,
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr‘ im Fluge sie die Zeit.
Dem Schicksal leihe sie die Zunge;
Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
Begleite sie mit ihrem Schwunge
Des Lebens wechselvolles Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr entschallt,
So lehre sie, daß nichts bestehet,
Daß alles Irdische verhallt.

Jetzo mit der Kraft des Stranges
Wiegt die Glock‘ mir aus der Gruft,
Daß sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft!
Ziehet, ziehet, hebt!
Sie bewegt sich, schwebt!
Freude dieser Stadt bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute.

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schick er die weite Welt hinaus

(Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, aus:
Der frohe Wandersmann)

Ich lebe, ich weiß nicht wie lang,
ich sterbe, ich weiß nicht wann,
ich fahre, ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, dass ich noch fröhlich bin.

(Sprichwort)

Still und leise, ohne ein Wort, gingst du aus unserer Mitte fort.

Du reichst uns nie mehr die Hand, ruhe sanft und habe Dank.

(Verfasser unbekannt)

Nicht die Freuden, nicht das Leben stellt den Wert des Menschen dar, immer nur wird das entscheiden, was der Mensch dem Menschen war.

(unbekannter Verfasser)

Es ist der Geist,
der sich den Körper baut.

(Wallensteins Tod III, Friedrich Schiller)

Nur wer die Herzen bewegt, bewegt die Welt.

(unbekannter Verfasser)

Gott ist die Ruhe und beruhigt alles,
und ihn, die Ruhe anschauen,
heißt selber ruhen.

(St. Bernhard, In Quadragesimo 5)

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(unbekannter Verfasser)

Der Elefant hinterläßt nach seinem Tode seine Spur, das Schaltier seine Schalen.

(Aus dem Orient)

Das Werk lobt den Meister.

(Jesus Sirach 9,24)